Mittwoch, 5. September 2007
Musik heilt alle Wunden
iaintnocinderella, 03:38h
"Hey Arschloch!" Einer von den Trucker-Cap Primaten scheint mich auf unerklärliche Weise mit einem seiner beiden alkoholverdrehten Augen entdeckt zu haben.
"Was gibt's?" Werfe ich vermutlich unverständlich zurück. Aber mal im Ernst, mein Whiskey würde den Typen in zwei Zügen Schachmatt setzen.
"Hab kein Wort verstanden...," mein Gott, ich wusste, dass ich mit meinen hellseherischen Fähigkeiten in Las Vegas eine goldene Nase machen könnte. Aber ich hab dem Schaffner lieber die Nase gebrochen, noch bevor er "Bitte einsteigen, Endstation Vegas!" sagen konnte.
"Deine Musik ist der letzte Dreck!" reißt mich Tarzan aus meinen nachmittäglichen Träumen. "Hat auch keiner behauptet, dass die für dich geschrieben worden ist." Mutig, was? Naja ich bin Pazifist, aber auf die drischt Mann ja bekanntlich gerne ein. Frau im Übrigen auch.
Als ich 5 Minuten später aus der Tür stolpere, fährt mich fast ein Radfahrer über den Haufen. Verdammte Studentenstadt. Aber, wie gesagt, der Zug (viel mehr: die Regionalbahn), um hier raus zu kommen, ist schon lange abgefahren und danach wahrscheinlich entgleist. Jetzt der Zug da rum, keiner kümmert sich um ihn, und kein weiterer Zug wird da jemals wieder durchkommen. Die Einwohner der Stadt denken es mir jede Minute des Tages.
Ich mache mich auf den Heimweg. Das scheiss Blut versaut mir das schwarze Flanellhemd, das ich mir gestern bei der Tante Emma vorne an der Ecke gekauft hab. Aber gibt Schlimmeres, immerhin betäubt der Alkohol den Schmerz.
Zuhause schliesse ich die Tür auf und stapfe über meinen Teppich aus ungeöffneten Briefen, Mahnungen und Werbungen. Irgendwo sind da sicher auch Briefe von meinen Eltern dabei, sie werden sich Sorgen machen, wie immer. Aber mein dichter Teppich gefällt mir ganz gut, und ich will auch gar nicht mehr wissen, was sich darunter versteckt.
Glücklicherweise hab ich nur ein Zimmer und kann mich mühelos zum Bett schleppen...Ich sehe zu ihr rüber. Durch das von Zigarettenrauch getrübte Licht bekommt sie einen eigenartigen, futuristischen Glanz. Ich murmelte noch ein paar unverständliche Worte, nachdem ich mich hingelegt hatte, das klaffende Loch in meiner Unterlippe hatte ich inzwischen schon wieder vergessen.
Das muss ein komischer Anblick von oben sein. Ein Mann und eine Gitarre zusammen in einem Bett. Beide vom Leben gezeichnet, nicht einmal ein Top-Maskenbildern könnte da noch etwas retten.
Ich zupfe jede Saite einzeln und schlafe dann, zugegebenermaßen ziemlich betrunken, ein...
"Was gibt's?" Werfe ich vermutlich unverständlich zurück. Aber mal im Ernst, mein Whiskey würde den Typen in zwei Zügen Schachmatt setzen.
"Hab kein Wort verstanden...," mein Gott, ich wusste, dass ich mit meinen hellseherischen Fähigkeiten in Las Vegas eine goldene Nase machen könnte. Aber ich hab dem Schaffner lieber die Nase gebrochen, noch bevor er "Bitte einsteigen, Endstation Vegas!" sagen konnte.
"Deine Musik ist der letzte Dreck!" reißt mich Tarzan aus meinen nachmittäglichen Träumen. "Hat auch keiner behauptet, dass die für dich geschrieben worden ist." Mutig, was? Naja ich bin Pazifist, aber auf die drischt Mann ja bekanntlich gerne ein. Frau im Übrigen auch.
Als ich 5 Minuten später aus der Tür stolpere, fährt mich fast ein Radfahrer über den Haufen. Verdammte Studentenstadt. Aber, wie gesagt, der Zug (viel mehr: die Regionalbahn), um hier raus zu kommen, ist schon lange abgefahren und danach wahrscheinlich entgleist. Jetzt der Zug da rum, keiner kümmert sich um ihn, und kein weiterer Zug wird da jemals wieder durchkommen. Die Einwohner der Stadt denken es mir jede Minute des Tages.
Ich mache mich auf den Heimweg. Das scheiss Blut versaut mir das schwarze Flanellhemd, das ich mir gestern bei der Tante Emma vorne an der Ecke gekauft hab. Aber gibt Schlimmeres, immerhin betäubt der Alkohol den Schmerz.
Zuhause schliesse ich die Tür auf und stapfe über meinen Teppich aus ungeöffneten Briefen, Mahnungen und Werbungen. Irgendwo sind da sicher auch Briefe von meinen Eltern dabei, sie werden sich Sorgen machen, wie immer. Aber mein dichter Teppich gefällt mir ganz gut, und ich will auch gar nicht mehr wissen, was sich darunter versteckt.
Glücklicherweise hab ich nur ein Zimmer und kann mich mühelos zum Bett schleppen...Ich sehe zu ihr rüber. Durch das von Zigarettenrauch getrübte Licht bekommt sie einen eigenartigen, futuristischen Glanz. Ich murmelte noch ein paar unverständliche Worte, nachdem ich mich hingelegt hatte, das klaffende Loch in meiner Unterlippe hatte ich inzwischen schon wieder vergessen.
Das muss ein komischer Anblick von oben sein. Ein Mann und eine Gitarre zusammen in einem Bett. Beide vom Leben gezeichnet, nicht einmal ein Top-Maskenbildern könnte da noch etwas retten.
Ich zupfe jede Saite einzeln und schlafe dann, zugegebenermaßen ziemlich betrunken, ein...
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