Mittwoch, 5. September 2007
Freies Schreiben
Es ist schon faszinierend was dabei so manchmal rauskommt. Hier meine letzten 10 Errungenschaften:

>> Eigentlich sollte man nur noch morgens einkaufen gehen, weil die Kassiererinnen einem da noch nicht die Laune versauen.<<

>> Die nächste Sechs - Zeit mich zu setzen. Wenn ihr sie sehen könntet, würden euch meine Gedanken zerfetzen und selbst die Geier hätten keinen Spass sich an euch zu mästen.<<

>> Was glaubst du, warum ich rauche? Nicht, weil ich's brauche, sondern damit sich die Farben decken, die zwischen mir stehen und deinen Zwecken.<<

>>Ich werde ihr nicht erlauben, die Türen zu öffnen, die schon andere vor ihr verbauten. <<

>>Ich schreibe keine Liebeslieder - wer findet sich schon in der Liebe wieder?<<

>> Danke für die schöne Zeit, es hat schon lang nicht mehr soviel geschneit. <<

>> Es gibt immer ein "Ei" in Team. Hast du die Nerven es brennen zu sehen? <<

>> ... und ich kann meine Hand nicht annähernd im Dunkeln sehen. Fragst du dich nicht auch, wie manche Menschen es schaffen ohne Beine zu stehen? <<

>> Dreh' den Schlüssel um, fahr nach Hause. War's das jetzt für immer oder nur eine Pause?

Im Prinzip egal, das Prinzip Regal. Weggestellt, nie abgestaubt, und im Endeffekt in Kleinteile zerkaut.

Vorsicht! Kleinteile können von Einzelkindern verschluckt werden, nur gut, dass das nicht mein Magen ist, der mich gerade zersetzt. <<

>> Pfeile, um zu verbinden, was schon vor Ewigkeiten begann zu verschwinden. Einer hat mal gesagt: "Dead to myself, but alive in you." Manchmal bräuchte ich echt weniger IQ. Dann würde nicht auffallen, dass hinter den Gefühlsfassaden fast alle Menschen in Selbstmitleid baden. Was bin ich in diesem Moment besser? Aber was soll ich machen, wenn mir jemand die Bacuhdecke aufschneidet mit einem Messer? Schwer zu unterscheiden, das Leiden zu lieben, oder Andere darum zu beneiden. <<

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Was anderes...?!
Ich weiss noch genau, letzte Woche Montag gegen 10, wahrscheinlich hab ich sie da zum letzten Mal richtig gesehen. Stundenlang geredet, eigentlich ist nichts dabei rausgekommen, was nicht vorher schon klar war. Abhaken, wunderbar.

Es wird langsam zur Gewohnheit mich zu täuschen, auch wenn ich ihr damit vielleicht Unrecht tue. Es ist eben ihre eigene Welt, die hauptsächlich von schwarzen Farben bestimmt wird. Da passe ich wohl nicht rein, wie so oft.

Am Anfang dachte ich, dass das Bemühen von beiden Seiten käme, es fühlte sich so an. Aber mittlerweile bin ich mit meinem Flugzeug von ihrem Himmel abgestürzt. Wahrscheinlich Schicksal, oder die moderne Klassenspaltung. Die einen unten, die anderen oben. Aber verdammt nochmal, meine Bruchlandung hat mich auf den ganzen Kontinent verteilt. Mehr will ich darüber auch nicht schreiben, denn das schneidet mein Herz in Scheiben. Wie im Edeka im Nachbardorf, 200g blutiges Herz, abgepackt bitte, das wär's. Dann wäre ich das Mistding wenigstens los. Das Gewissen gibt's gratis oben drauf, wie die Lyoner vor unzähligen Jahren. Aber ich will mich nich beklagen, nur von ein paar Tagen meines Lebens erzählen. Ich werde mich wahrscheinlich immer quälen, das ist richtig so, weil das meine Aufgabe geworden ist...und nichts anderes!

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Musik heilt alle Wunden
"Hey Arschloch!" Einer von den Trucker-Cap Primaten scheint mich auf unerklärliche Weise mit einem seiner beiden alkoholverdrehten Augen entdeckt zu haben.
"Was gibt's?" Werfe ich vermutlich unverständlich zurück. Aber mal im Ernst, mein Whiskey würde den Typen in zwei Zügen Schachmatt setzen.
"Hab kein Wort verstanden...," mein Gott, ich wusste, dass ich mit meinen hellseherischen Fähigkeiten in Las Vegas eine goldene Nase machen könnte. Aber ich hab dem Schaffner lieber die Nase gebrochen, noch bevor er "Bitte einsteigen, Endstation Vegas!" sagen konnte.
"Deine Musik ist der letzte Dreck!" reißt mich Tarzan aus meinen nachmittäglichen Träumen. "Hat auch keiner behauptet, dass die für dich geschrieben worden ist." Mutig, was? Naja ich bin Pazifist, aber auf die drischt Mann ja bekanntlich gerne ein. Frau im Übrigen auch.
Als ich 5 Minuten später aus der Tür stolpere, fährt mich fast ein Radfahrer über den Haufen. Verdammte Studentenstadt. Aber, wie gesagt, der Zug (viel mehr: die Regionalbahn), um hier raus zu kommen, ist schon lange abgefahren und danach wahrscheinlich entgleist. Jetzt der Zug da rum, keiner kümmert sich um ihn, und kein weiterer Zug wird da jemals wieder durchkommen. Die Einwohner der Stadt denken es mir jede Minute des Tages.
Ich mache mich auf den Heimweg. Das scheiss Blut versaut mir das schwarze Flanellhemd, das ich mir gestern bei der Tante Emma vorne an der Ecke gekauft hab. Aber gibt Schlimmeres, immerhin betäubt der Alkohol den Schmerz.

Zuhause schliesse ich die Tür auf und stapfe über meinen Teppich aus ungeöffneten Briefen, Mahnungen und Werbungen. Irgendwo sind da sicher auch Briefe von meinen Eltern dabei, sie werden sich Sorgen machen, wie immer. Aber mein dichter Teppich gefällt mir ganz gut, und ich will auch gar nicht mehr wissen, was sich darunter versteckt.
Glücklicherweise hab ich nur ein Zimmer und kann mich mühelos zum Bett schleppen...Ich sehe zu ihr rüber. Durch das von Zigarettenrauch getrübte Licht bekommt sie einen eigenartigen, futuristischen Glanz. Ich murmelte noch ein paar unverständliche Worte, nachdem ich mich hingelegt hatte, das klaffende Loch in meiner Unterlippe hatte ich inzwischen schon wieder vergessen.

Das muss ein komischer Anblick von oben sein. Ein Mann und eine Gitarre zusammen in einem Bett. Beide vom Leben gezeichnet, nicht einmal ein Top-Maskenbildern könnte da noch etwas retten.

Ich zupfe jede Saite einzeln und schlafe dann, zugegebenermaßen ziemlich betrunken, ein...

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